Endlich Ordnung ins Chaos bringen und den Zustand einer aufgeräumten, sauberen Wohnung dann auch beibehalten – darum geht es bei der FlyLady-Methode.
In diesem Beitrag stelle ich dir das FlyLady-Konzept kurz & knackig vor. Du lernst das Grundprinzip kennen und die wichtigsten Begriffe, erfährst wer die Person hinter der FlyLady ist und wo du mehr Infos bekommst. 🙂
Auf die einzelnen Bausteine des FlyLady-Systems gehe ich demnächst in weiteren Artikeln genauer ein und verlinke sie dir dann hier.
Die Grundidee
Mit dem FlyLady-System bekommst du deinen Haushalt durch kleine Schritte in den Griff und hältst ihn anschließend ohne viel Aufwand in Schuss. Ganz ohne Hexhex, sondern dank regelmäßiger Handgriffe und Routinen. Dass ich ein großer Fan von Routinen im Haushalt bin, habe ich dir ja neulich schon mal verraten. 🙂
Im ersten Schritt geht es dabei ums Ausmisten und danach um ein pragmatisches Konzept fürs Saubermachen und Sauberhalten.
Perfektionismus wird abgelöst durch Pragmatismus: du musst nicht perfekt putzen (und vor lauter Perfektionismus gar nicht erst anfangen). Viel wichtiger ist, dass du überhaupt etwas machst und das am besten regelmäßig.
Done is better than perfect.
Wichtige Schlagwörter
Die Aufgaben im Haushalt werden heruntergebrochen auf überschaubare Happen, die sogenannten Babysteps. Anstatt alle Jubeljahre einen XXL-Hausputz veranstalten zu müssen, gibt es regelmäßige kleine To Dos.
Diese Routinen geben den Rahmen vor: beispielsweise machst du morgens immer das Bett und wischst das Waschbecken sauber. Abends reinigst du die Küchenspüle.
Für andere Aufgaben steht dir eine feste Zeitspanne von beispielsweise 10 oder 30 Minuten zur Verfügung – so verhindert die FlyLady-Methode, dass die Dinge ausufern.
Damit alle Bereiche des Hauses regelmäßig an die Reihe kommen, wird jeder Raum einer bestimmten Zone zugeordnet. In jeder Woche im Monat ist eine andere Zone an der Reihe, die du dann täglich 15 Minuten lang aufräumst und putzt.
Einmal in der Woche findet das Home Blessing statt – sozusagen ein grober Grundputz, der nicht länger als eine Stunde dauern soll.
Wenn es in deiner Wohnung einen besonders chaotischen Raum gibt, wendest du die 5-Minuten-Raumrettung an: nur 5 Minuten lang widmest du dich diesem Zimmer. Nicht mehr! Dafür aber an 27 Tagen. Steter Tropfen höhlt schließlich den Stein…
Schließlich gibt es noch das Kontroll-Journal – das kann ein Ringbuch sein oder ein Notizheft. Darin hältst du deine Putzpläne und Übersichten über alles Wichtige fest. Wenn in deinem Haushalt mehrere Personen leben, legst du es am besten zentral aus oder befestigst die Pläne am Kühlschrank, damit jeder weiß, wer wann was zu erledigen hat.
Wer hat’s erfunden?
… nicht die Schweizer. 😀
Marla Cilley war’s, eine US-Amerikanerin.
Und das erklärt auch den etwas merkwürdigen Namen: unter dem Pseudonym FlyLady war Marla Cilley schon im Internet unterwegs, ehe sie ihre Haushaltsmethode etablierte. Auf den Nicknamen kam sie damals, weil ihr Hobby das Fliegenfischen ist.
Später entstand durch die Fangemeinde eine weitere Bedeutung, bei der das „Fly“ für Finally Loving Yourself steht: sich selbst endlich lieben können.
Obwohl die FlyLady-Methode in den USA bereits seit über 20 Jahren populär ist, hat sie hierzulande gefühlt erst seit ungefähr 2020 Einzug gehalten.
Für wen eignet sich FlyLady?
Die Autorin weist darauf hin, dass FlyLady auch & vor allem etwas für Perfektionisten ist (hallo! 😀 ). Nicht etwa, weil alles perfekt sauber werden soll. Sondern weil wir Perfektionisten uns durch unsere hohen Ansprüche oft selber im Weg stehen. Ganz oder gar nicht – mit so einer Einstellung überlegt man es es schließlich dreimal, ob man jetzt wirklich den Fensterputzlappen heraus kramt und damit unweigerlich das Programm für den ganzen Nachmittag festlegt.
Und wie sieht es mit dem Zeitaufwand aus? Jeden Tag putzen, wie kann und soll das funktionieren, wenn du von morgens bis abends bei der Arbeit bist und völlig erledigt heimkommst? Auch das spricht Marla Cilley explizit an und betont, dass sich ihre Methode sowohl für „SAHMs“ (stay at home moms) eignet, als auch für „Payroll SHEs“, sprich, außer Haus berufstätige Frauen.*
* Japs, Marla Cilley steht auf Akronyme… es gibt im FlyLady-Universum diverse Wörter in Großbuchstaben, die aus den Anfangsbuchstaben anderer Wörter bestehen. SHE beispielsweise steht bei ihr für Sidetracked Home Executives, in etwa „abgelenkte Hausvorstände“; CHAOS für Can’t Have Anyone Over Syndrome – „Ich kann niemanden zu mir einladen“.
Bücher von der FlyLady
Marla Cilley hat mehrere Bücher zur FlyLady veröffentlicht. Der Klassiker trägt im Titel der Originalausgabe das wunderbare Wortspiel Sink Reflections*…
… die deutsche Übersetzung heißt etwas plump Die magische Küchenspüle*:
In diesem Einführungswerk lernst du eigentlich alles, was du brauchst, um mit der FlyLady-Methode loszulegen.
Zwischen den einzelnen Kapiteln finden sich viele Briefe und Beiträge von Menschen, die begeistert von ihren Erfahrungen mit FlyLady berichten. Das ist natürlich geschickte Werbung 😀 , kann aber auch ganz interessant und motivierend wirken: die Botschaft lautet, du bist nicht allein im Kampf mit dem Haushalt, anderen geht es genau so wie dir.
Es gibt mit „CHAOS to Clean: in 31 easy Babysteps“ außerdem noch einen weiteren Band, der den Einstieg erleichtern soll. Dieses Buch habe ich allerdings nicht gelesen und kann dir daher nicht sagen, ob es wirklich einen Mehrwert liefert.
Linktipps zur FlyLady-Methode
Marla Cilley hat mit flylady.net selber eine Webseite. Eins sei allerdings dazu gesagt – sie hat den zweifelhaften Charme einer Zeitreise in die Anfänge des Internets. 🙂
Augenfreundlicher und informativer finde ich die Beiträge anderer Blogger:
- Haushaltsmuffel Sarah widmet der FlyLady-Methode eine Infoseite mit weiterführenden Links
- Monica von minime.life stellt die FlyLady in einer ausführlichen Artikelserie vor und hat neulich auch eine Beitragsreihe FlyLady zum Mitmachen mit kostenlosen Wochenplänen zum Herunterladen veröffentlicht
- Dimitra schreibt auf HappyMomlife über FlyLady aus dem Blickwinkel einer Mama
Und du? Hast du schon mal von der FlyLady-Methode gehört oder sie sogar angewendet? Erzähl mal! 🙂
Pingback: BabySteps in der FlyLady-Methode | Haushaltskram
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