Warum du Aufräumen und Putzen trennen solltest

Warum du Aufräumen und Putzen nicht kombinieren solltest

„Heute mache ich Klarschiff!“, heißt es als Kampfansage an das Tohuwabohu im Haushalt.
Tatsächlich besteht diese Aktion aber aus zwei völlig unterschiedlichen Aufgaben: aufräumen und putzen.

Warum es dir hilft, wenn du sie nicht zusammenwirfst, schauen wir uns in diesem Artikel an.

Aufräumen

Beim Aufräumen geht es darum, Gegenstände an ihren eigentlichen Bestimmungsort zu befördern. Von Klamotten, die endlich wieder in den Kleiderschrank wandern, über herumliegendes Spielzeug, Bücher, Krimskrams, und und und bis hin zu Dingen, die einfach in die Mülltonne gehören.

Ich schwöre ja darauf, jedem Ding ein festes Zuhause zu geben: Notizblöcke wohnen in dieser einen bestimmten Schublade, Süßigkeiten in einer anderen und auch meine Leggins fliegen nicht lose im Kleiderschrank herum, sondern haben ein bestimmtes Fach.
Das macht das Aufräumen einfach viel leichter: du musst nämlich nicht erst groß überlegen, wo du dieses oder jenes denn jetzt am besten unterbringst, sondern weißt das einfach schon. Das spart Entscheidungsenergie – und genau das liebt unser Hirn!

Wenn du herumliegendes Zeug regelmäßig aufräumst, entsteht gar nicht erst so eine große Unordnung.
„Dafür habe ich aber keine Zeit! 🤯“, denkst du? Dann lass uns ein Experiment starten: stell dir deinen Handytimer auf 5 Minuten. 5 Minuten sind ja echt nicht lange. Dann geh in einen Raum deiner Wahl, beispielsweise das Wohnzimmer, und nimm dir nur diese 5 Minuten zum Aufräumen. Du wirst erstaunt sein, wie viel du in dieser kurzen Zeit schaffst! 💪

Ich räume auch einfach „nebenbei“ auf – wenn ich am Tisch vorbeigehe und da liegt etwas, was eigentlich woanders hingehört, nehme ich es halt einfach ohne viel Federlesens mit. Das fühlt sich gar nicht wie Aufräumen an und ist null anstrengend.

Aufräumen ist die Voraussetzung dafür, dass du überhaupt putzen kannst: andernfalls manövrierst du mit dem Schrubber um den ganzen herumliegenden Kram herum und das ist logischerweise nicht wirklich Sinn der Sache.

Putzen

Egal wie ordentlich du bist – putzen musst du leider trotzdem regelmäßig. Dinge stauben ein, wir kleckern und bröseln und wenn du Haustiere und / oder Kinder hast, geht der Spaß erst richtig los. 🤪

Gibt es so etwas wie eine goldene Regel, wie oft du putzen musst? Jain! 😀 Darauf bin ich ausführlicher im Artikel Was muss eigentlich wie oft geputzt werden? eingegangen. Ich habe auch ein paar bewährte Haushalts-Lifehacks für dich gesammelt, wie du beim Putzen Zeit sparst.

Was für mich gut funktioniert, sind feste Tage für bestimmte Putzaufgaben. Das Badezimmer ist beispielsweise immer montags an der Reihe und mittwochs sind die Böden dran. Auch das spart wieder Entscheidungsenergie: ob es denn nun wirklich nötig ist, irgendetwas zu reinigen, und wenn ja, was am dringendsten?

Übrigens empfehle ich dir diese festen Tage auch dann, wenn ihr euch die Haushaltsaufgaben daheim teilt und es sinnvoll ist, manche Arbeitsschritte aufeinander abzustimmen. Denn um nochmal auf die Bönden zurückzukommen: ich staubsauge sie immer mittwochs, weil am Mittwochnachmittag die Tochter meiner Freundin dafür zuständig ist, sie zu wischen. Da macht diese Reihenfolge einfach Sinn.

Hier habe ich dir nochmal beide Aufgaben gegenübergestellt:

Aufräumen
Putzen
Was wird bewegt?GegenständeSchmutzpartikel
ZielOrdnungSauberkeit
Wie oft nötig?Gar nicht als Hauruck-Aktion, wenn du Ordnungsroutinen hastJe nach Bereich täglich / wöchentlich / seltener

Warum solltest du aufräumen und putzen nicht kombinieren?

So – jetzt hast du ein klares Bild vor Augen, wieso aufräumen und putzen zwei ganz verschiedene Paar Schuhe sind. Aber warum empfehle ich dir, sie nicht auf einmal in Angriff zu nehmen?

Die Crux ist die Machbarkeit: die hängt ab von deiner Zeit, Energie und Motivation.

Wir haben alle ein ziemlich vollgestopftes Leben, in dem wir ganz viel unter einen Hut bringen müssen und wollen. Der liebe Haushalt ist da nur eines von vielen Puzzleteilchen und vermutlich nicht unbedingt das mit der höchsten Priorität, gelle?

Sowohl aufräumen, als auch putzen dauern eine gewisse Weile und erfordern auch einfach Energie. Dadurch, dass ich Multiple Sklerose habe, ist das für mich ein ganz wesentlicher Faktor. Aber auch gesunde Menschen sind nach einem langen Arbeitstag k.o. und haben nicht noch wer weiß wie viel Power zum Schrubberschwingen.

Wenn du versuchst, Aufräumen und Putzen gleichzeitig zu erledigen, kann das schnell überwältigend werden. Stell dir vor, du bist gerade dabei, einen Raum aufzuräumen. Du sortierst Dinge, räumst sie an ihren Platz und plötzlich bemerkst du den Staub auf den Regalen. Der Impuls, direkt zum Staubwedel zu greifen, ist verständlich, aber was passiert dann? Deine Energie und dein Fokus werden zersplittert. Du beginnst, hier und da ein bisschen zu putzen, während du eigentlich noch mitten im Aufräumen steckst. Am Ende fühlt sich der Raum möglicherweise immer noch chaotisch an, und du bist frustriert, weil du nicht das Gefühl hast, wirklich etwas erreicht zu haben.

Indem du Aufräumen und Putzen voneinander trennst, kannst du dich auf eine Sache nach der anderen konzentrieren und jede Aufgabe effizienter erledigen. Erst wenn alles seinen Platz gefunden hat, macht es Sinn, die Oberflächen abzuwischen, den Boden zu saugen oder zu wischen.

So hast du nicht nur ein saubereres Zuhause, sondern auch ein klareres Gefühl der Zufriedenheit, weil du eine Aufgabe vollständig abgeschlossen hast, bevor du zur nächsten übergehst. ☺️

5 Kommentare zu „Warum du Aufräumen und Putzen trennen solltest“

  1. Ich stelle immer fest, wenn es ums Aufräumen geht, geht es meist in ein Ausmisten über und wenn man ausmistet macht man in der Regel erst einmal „Mist“, also Chaos und Dreck. Wenn man dann alles geordnet hat, dann kann man sauber machen. Bin da also ganz bei dir.

  2. Ja, bei mir wird Aufräumen auch oft ein Ausmisten. Das Ausmisten ist aber dann auch nur oft ein „Ich trags in den Keller runter und dann kommts bald auf Kleinanzeigen oder den Sperrmüll“ – dementsprechend sieht der Keller auch aus.
    Tatsächlich überlege ich schon einige Zeit mal wieder einen Urlaubstag fürs Entrümpeln zu opfern. Vielleicht im Herbst/Winter wenn es kälter ist xD

    1. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir feste Termine setzt, bis wann der Krempel aus dem Keller dann weg sein soll? Also beispielsweise den Sperrmüll schon mal anmelden oder dir ein Ziel setzen von beispielsweise 3 Inseraten auf Kleinanzeigen pro Woche? Sonst lagern solche eigentlich schon ausgemisteten Dinge leider länger bei einem, als sie es eigentlich sollten, und das schöne befreiende Gefühl vom Aussortieren verpufft.

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