Das Angebot an Reinigungsmitteln ist schwindelerregend groß – und im Zweifelsfall wirst du da eine Menge Geld los. 🤑 Brauchst du all den Kram wirklich?!
Nö! Für ein sauberes Zuhause kommst du locker mit einigen wenigen Basics und altbewährten Hausmitteln aus.
Warum du weniger Putzmittel kaufen solltest
Gleich vier gute Gründe sprechen dafür, dich auf eine minimalistische Auswahl zu beschränken:
- Du sparst Geld, denn die Basics kosten nicht viel.
- Du schonst die Umwelt, indem du auf Chemiekeulen verzichtest und generell weniger Reinigungsmittel verwendest. Auch deine eigene Gesundheit dankt es dir, weil viele aggressive Spezialreiniger die Haut und Atemwege reizen oder Allergien auslösen können.
- Du sparst Abstellfläche, weil du nicht schränkeweise Putzmittel aufbewahren musst.
- Du schonst deine Nerven, weil du nicht den Überblick über drölfzighundert Mittelchen behalten, dich mit immer neuen Produkten auseinandersetzen und sie alle regelmäßig nachkaufen musst.
Welche Putzmittel brauchst du?
Okay – was brauchst du also wirklich? Und wie kannst du einige Reiniger sogar einfach selber herstellen?
Spülmittel & Allzweckreiniger
… sind beides sogenannte Neutralreiniger. Sie reinigen durch Tenside, sind also eine Art flüssige Seife. Du bekommst damit so ziemlich alles sauber und kannst sie auf fast allen Oberflächen bedenkenlos verwenden: etwa für Abstellflächen, Schrankfronten, Spülbecken und Waschbecken, Böden und Fenster. Nur für polierten Marmor oder Holzböden sind sie nicht geeignet.
Gib immer nur einige wenige Tropfen ins Putzwasser: viel hilft nicht viel, im Gegenteil. Bei einer zu hohen Konzentration entsteht nämlich ein schmieriger Film, den du nur mühsam wieder entfernt bekommst.
Ich schwöre auf eine Sprühflasche mit Wasser und etwas Allzweckreiniger – damit sprühe ich die Oberflächen ein, lasse das Ganze kurz einwirken und wische es dann sauber.
Als Ersatz für Allzweckreiniger kannst du auch normales Spülmittel nutzen.
Ein einfaches Rezept für selbstgemachten Allzweckreiniger
Wenn du Allzweckreiniger selber herstellen möchtest, ist hier ein supersimples Rezept:
- 3 TL Natronpulver
- 3 TL Kernseife, gerieben
- 700ml lauwarmes Wasser
- optional 5-10 Tropfen ätherisches Öl (bspw. Zitrone)
Reib die Kernseife mit einer Käsereibe in einen Topf und gib das Wasser dazu. Erhitze das Ganze unter Rühren, bis sich die Seife aufgelöst hat, dann gib das ätherische Öl hinzu.
Füll die Mischung in eine Sprühflasche – fertig! 🫧
Vor der Anwendung kurz schütteln, damit sich alles schön vermengt.
Scheuermilch
Für hartnäckigen Schmutz, beispielsweise im Bad oder auf Grillrosten, ist Scheuermilch großartig.
Auch die kannst du dir easy-peasy selber zusammenmixen:
Ruckzuck-Rezept für selbstgemachte Scheuermilch
- 1 EL Natronpulver
- 2-3 EL Wasser
Gib das Natron in eine Tasse und füg unter Rühren vorsichtig so viel Wasser hinzu, dass eine Paste entsteht. Ab damit auf ein Schwämmchen, auf dem Schmutz kurz einwirken lassen und einfach wegschrubben! 😎
Zitrusreiniger oder Essigreiniger
Wir haben das Glück, in einer Region mit sehr kalkarmem Wasser zu wohnen. Daher habe ich hier fast nie mit Kalkflecken zu tun.
Im Zweifelsfall schafft hier aber ein Reiniger mit Zitronensäure oder Essig Abhilfe.
Mit Zitronen 🍋 bist du also definitiv auf der sichereren Seite!
DIY-Essigreiniger
- 6 EL Tafelessig (oder 2 EL Essigessenz)
- 500ml Wasser
- optional 3 Tropfen ätherisches Öl
Einfach alles zusammenrühren, et voilà.
Selbstgemachter Zitrusreiniger
In der Drogerie bekommst du Citronensäure als Pulver.
- 10g Citronensäure
- 500ml Wasser
Auch hier: zusammenrühren, fertig.
Sauber wird es nicht nur dank Putzmitteln
Du kommst also tatsächlich mit superwenigen Reinigern aus. Yay! Das macht das Ganze gleich viel unkomplizierter, oder? 🤗
Und jetzt verrate ich dir noch zwei Tipps:
Lass die Zeit für dich arbeiten
Der Dreck geht nicht ab? Dann lass ihn im Zweifelsfall einfach ein paar Minuten einweichen und genieße solange einen Kaffee!
Das Einweichen funktioniert für eingebrannte Reste in der Auflaufform ebenso wie für Verkrustungen auf dem Boden oder wo auch immer. Entweder in warmem Wasser mit einem Schuss Spüli oder Allzweckreiniger einweichen oder, wenn das nicht geht, ein entsprechend getränktes Tuch auflegen (Vorsicht bei Laminat- oder Holzböden, die quellen auf!).
Das richtige Putzwerkzeug spart Reinigungsmittel
Mechanik statt Chemie: mit etwas Schrubben und der richtigen Ausrüstung bekommst du viel Schmutz entfernt, oft sogar nur mit klarem Wasser. Viel brauchst du auch hier nicht:
Mikrofasertücher sind großartig für viele Oberflächen. Meine Fenster putze ich mittlerweile nur noch mit Mikrofasertüchern und klarem Wasser. Verwende sie allerdings nicht auf Plexiglas, glänzendem Kunststoff oder Holzoberflächen. Dort können sie Kratzer verursachen.
Für hartnäckige Verkrustungen oder Wachsflecken kannst du auf glatten Oberflächen einen Ceranfeldschaber einsetzen. Setze ihn vorsichtig möglichst flach an, damit er keine Kratzer hinterlässt. Damit habe ich beispielsweise Lackreste vom Hausbau von unseren Fensterscheiben entfernt.
Mit einer alten Zahnbürste bekommst du Fugen, den Übergang von Armaturen ins Waschbecken und sonstige Rillen wunderbar sauber.
Du siehst, du brauchst nicht viele Putzmittel für ein sauberes Zuhause. 🙂
Ich bin wieder weg von den Mikrofasertüchern, weil sie nach einiger Zeit schmierig werden. Ich meine jetzt nicht nach x Tagen Benutzung ohne zu waschen, sondern nach häufigem Waschen sind sie oft schon extrem schnell schmierig. Außerdem geben sie leider auch Mikroplastik ab, wegen der Textilstruktur halt besonders kleines, was auch mies ist.
Ich bin stattdessen inzwischen bei der Nutzung alter ausrangierter Handtücher gelandet. Ich zerschneide sie in passende Stücke und umsäume sie, fertig. Damit können die ollen Handtücher mir noch einen letzten Dienst erweisen. Solche Lappen halten noch so 2-3 Jahre, ich schaffe es derzeit nicht mal, damit alle meine alten Handtücher aufzubrauchen.
Dazu verwende ich einen selbstgemachten Putzstein: Schlämmkreide/Champagnerkreide mit soviel Spülmittel vermischen, daß die Masse sich wie leicht feuchter Sand anfühlt. Dann fest in ein Gefäß mit Schraubdeckel drücken (alte Putzsteindose ist prima) und antrocknen lassen. Zum Putzen mit einem feuchten, aber stark ausgewrungenen Lappen etwas von der Kreidemasse abreiben und damit putzen wie mit einem normalen Putzstein oder Scheuermilch. Damit bekommt man auch so fettsiffige Stellen wie Oberflächen von Küchenschränken hervorragend sauber.
Die Kreide bekommt man im Künstlerbedarf (wie z.B. bei Gerstäcker). Die dort verkaufte ist wirklich sehr fein und macht keine Kratzer beim Putzen und so eine Kilotüte reicht ewig und ist nicht teuer.
Nur darauf achten, daß man die möglichst nicht im Plastikeimer, sondern in der Tüte kauft, sonst ist die Plastikersparnis im wahrsten Sinne gleich wieder im Eimer.
Das mit den Handtüchern habe ich auch eine Weile lang gemacht – ich habe sie dann so lange als Spül- und Putztücher verwendet, bis sie wirklich auseinander gefallen sind.
Danke für den Tipp mit dem Putzstein!
Viele Grüße
Anne